Pferd International München 2019 vom 30. Mai bis 02. Juni Olympia-Reitanlage

Vom 30. Mai bis 2. Juni steigt auf der Olympia-Reitanlage in München-RiemDeutschlands größtes Pferdefestival. Vier Tage lang erwartet die veranstaltende Hippo GmbH rund 70.000 Besucher, die auf der 30 Hektar großen Anlage alles rund um die edlen Vierbeiner finden.Dabei steht in der NÜRNBERGER Dressur-Arena höchste Perfektion auf dem Programm: Auf CDI5* Niveau glänzen Weltberühmtheiten mit Dressursport, wie man ihn sonst nur aus Aachen kennt. Die drei ausgeschriebenen, hochkarätigen Prüfungen der Königsdisziplinen –Grand Prix, Grand Prix Spezial und Grand Prix Kür –am Freitag, Samstag und Sonntag haben für Nennungen gesorgt, die staunen lassen.Besonders die Startplätze in den Dressurprüfungen sind heiß begehrt, da Pferd International München neben dem CHIO Aachen das einzige CDI5*-Turnier in Deutschland ausrichtet.

 

In der NÜRNBERGER Dressur-Arena wird mit Jessica von Bredow-Werndl und Benjamin Werndl das derzeit weltweit wohl bekannteste und erfolgreichste Geschwisterpaar an den Start gehen. Die beiden Dressurspezialisten aus dem oberbayerischen Aubenhausen sind im Viereck kaum zu schlagen und zaubern seit vielen Jahren einen vierbeinigen Champion nach dem anderen aus dem Hut. Beide stehen für richtig feines Reiten und begeistern stets die Zuschauer. Auch Championatsreiterin Dorothee Schneider aus Frankfurt wird sich in München wieder präsentieren.Natürlich darf die weltbeste Dressurreiterin Isabell Werth, seit unzähligen Jahren Stammgast bei Pferd International München, nicht fehlen, wenn es in der Dressurarena um Siege und Schleifen geht.

Die 49-Jährige ist eine heiße Anwärterin auf den Sieg in der Grand Prix Kür am Sonntag, die sie in den letzten beiden Jahren für sich entscheiden konnte. Pferdewirtschaftsmeister Hubertus Schmidt, Meggle-Bereiter Matthias Bouten und Nachwuchsstar Lisa-Maria Klössinger ergänzen die Starterlisten im Viereck aufs Beste.Erstmals wird auch Lisa Müller in der 5 * Tour ihr Debüt geben.

Auch auf dem Springplatz ist an den vier Tagen viel los: Der Große Preis von Bayern, der am Sonntagnachmittagals krönender Abschluss auf dem Programm steht, wird wieder in zwei Umläufen ausgetragen. Zudem bieten CSI3*, CSI1*, CSI YH und der CSI Am A+B –Tour Topsport im Parcours.Für die amtierende Weltmeisterin Simone Blum aus Zolling ist der Start bei ihrem „Heimturnier“ Ehrensache, ebenso für Ehemann Hans Günther Blum. Die beiden werden die einzigartige Kulisse der Pferd International München nutzen, um ihre Nachwuchspferde vorzustellen und ihnen die Chance zu geben, in den großen Sport hineinzuwachsen.

Auch Vielseitigkeits-Weltmeister und Olympiasieger Michael Jung, der aus dem Baden-Württembergischen Horb anreist und in dieser Saison mit seinen Pferden schon etliche Erfolge im Springsattel feiern konnte, wird auf dem großen Hufeisenplatz um Platzierungen kämpfen. In München feiert er in diesem Jahr Premiere, ebenso wie die schwedische Springreiterin Irma Karlsson. Der Neuseeländer Bruce Goodin, seit Jahren eingern gesehener Gast bei Pferd International München, wird der Megaveranstaltung auch in diesem Jahr treu bleiben. Mit den bayerischen Reitern Jörne Sprehe und Sophia Schindlbeck haben sich weitere Erfolgsgaranten auf der Olympia-Reitanlage angekündigt.

Neben den Höhepunkten in Sachen Pferdesport können sich Besucher bei Pferd International München sämtliche Wünsche rund um die Vierbeiner bei einem Einkaufsbummel durch die Ausstellung auf über 7.000 Quadratmetern Freifläche und 1.400 Quadratmetern Halle erfüllen. Rund 200 Aussteller laden auch in diesem Jahr zum einzigartigen Shoppingvergnügen ein.

„Gewinnen ist Teamwork“
Simone Blum hatte in den letzten beiden Jahren einen geradezu unheimlichen Lauf: Die 30-jährige Springreiterin aus dem oberbayerischen Zolling wollte nach ihren Deutschen Meistertiteln 2016 und 2017 noch eins draufsetzen und das ist ihr auch gelungen. Gemeinsam mit ihrer DSP-Stute Alice ging sie im vergangenen Jahr bei den Weltreiterspielen in Tryon an den Start. Als WM-Newcomerin hatte die bayerische Amazone niemand auf dem Schirm. Doch die nervenstarke Springreiterin überraschte mit fünf fehlerfreien Runden –als einzige Starterin. Damit gelang ihr das Unmögliche: Sie springt bei ihrer ersten Weltmeisterschaft direkt zur goldenen Schleife. Zwar hat die frühere Vielseitigkeitsreiterin, die aus einer absoluten Pferdefamilie kommt, ihre Karriere stetig ausgebaut, doch mit diesem Donnerschlag hatte wohl keiner gerechnet –sie selbst am allerwenigsten.

„Nur durch die perfekte Zusammenarbeit zwischen Tier und Mensch sind große Erfolge möglich“, gibt Simone Blum ihr Erfolgskonzept preis. Die Springreiterin weiß: gewinnen ist Teamwork. Seit frühester Kindheit sitzt sie im Sattel. Auf dem Eichenhof aufgewachsen, gab es für sie „nichts anderes als Reiten“, erinnert sie sich.

Und das ist auch heute noch ihre Passion. „Wenn ich in den Stall gehe und das Wiehern, vor allem von Alice, höre, ist für mich der Tag gerettet. Eine gute Verbindung zwischen Mensch und Tier aufzubauen, darauf kommt es an. Der Erfolg zusammen mit dem Tier, das ist etwas ganz Besonderes. Allein würde ich das alles nie erreichen”, sagt die Weltmeisterin und ergänzt: „Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch. Mich der Konkurrenz zu stellen, das treibt mich an. Wenn das dann auch funktioniert und man jemanden schlagen kann, dann ist das ein großer Ansporn. Am Erfolg muss ich aber jeden Tag arbeiten.”

Dass sie weiter auf der Erfolgswelle schwimmt, hat die junge Frau in den letzten Wochen bewiesen. So gewann sie sowohl das Championat als auch die Badenia in Mannheim und setzte mit dem Sieg beim Nationenpreisim französischen La Baule noch eins drauf. Diese unglaubliche Siegesserie hat Simone Blum vor allem ihrer DSP Alice zu verdanken. 7-jährig ist die Fuchsstute zu den Blums in den Stall gekommen, mittlerweile ist sie dort nicht mehr wegzudenken. „An Alice schätze ich besonders ihr großes Herz. Wenn sie einen in ihr Herz geschlossen hat, dann kämpft sie wirklich für einen. Qualität haben sicherlich viele Pferde, aber Alice hat das gewisse Etwas und das Gesamtpaket, das ein talentiertes Pferd zu einem Spitzenpferd macht“, schwärmt Simone.

Neben Alice stehen circa 15 weiterezukünftige Hoffnungsträger auf dem Gut Eichenhof. Die Springreiterin setzt vor allem auf Cool Hill, einen neunjährigen Schimmelwallach, der im letzten Jahr sein Weltcup-Debüt über 1,60 Meter gegeben hat. Ihn wird Simone Blum auch in diesemJahr auf der Pferd International München vorstellen. Ihr Turnierkalender ist zwar prall gefüllt, doch das Heimturnier in München ist ein alljährlicher Pflichttermin für sie. „Beste Bedingungen für Pferd und Reiter, der phänomenale Grasplatz und ein pferdebegeistertes Publikum machen Pferd International München jedes Jahr zu einem ganz besonderen Event“, lobt die Weltmeisterin. In diesem Jahr wollen sie und ihr Mann Hansi Blum ihre Nachwuchspferde vor dieser großartigen Kulisse präsentieren.

Lisa-Maria Klössinger:„Ich wollte nie Dressur reiten!“

Erst zum zweiten Mal wird die Dressurreiterin Lisa-Maria Klössinger in einer 5*-Tour an den Start gehen und ist schon ganz schön aufgeregt. Doch wenn die U25-Doppeleuropameisterin von 2017 im Viereck unterwegs ist, ist von Nervosität keine Spur mehr zu erkennen. Voll konzentriert und präzise hat sie sich in dieser Disziplin nach ganz oben gearbeitet.

Zwar hat die junge Frau aus dem niederbayerischen Landshut Sportmanagement in München studiert, aber langfristig möchte sie die Pferde zum Beruf machen. Dabei kann sie durchaus auf Höhen und Tiefen zurückblicken, zumindest, was den Reitsport betrifft. Mit ihrem Erfolgspferd FBW Daktari war es ein Auf und Ab seit dem Moment, als sie ihn sechsjährig bekam. Die beiden haben einen Traumstart hingelegt und bereits nach wenigen Monaten ihre ersten S-Dressuren gewonnen. Zwei Jahre später wurden sie in den Bundeskader der Jungen Reiter berufen und gehörten dann zum Goldteam bei der EM. Zweimal Einzelsilber machten den totalen Erfolg komplett.

„Danach wollte der Weg in Richtung Grand Prix nicht so recht gelingen“, erinnert sich Lisa. Doch sie gab nicht auf, glaubte an Daktari und gab ihm die nötige Zeit, die Grand Prix Lektionen zu lernen. Nachdem Daktari fast zwei Jahre lang nicht auf dem Turnier gestartet ist, triumphierte er Mitte 2016 in seiner ersten Drei-Sterne-S mit einem Sieg. 2017 durfteLisa zum ersten Mal beim CHIO Aachen an den Start gehen und sahnte bei der Europameisterschaft der U25-Reiter in Lamprechtshausen ab: Gold mit der Mannschaft und in der Einzelwertung.

Zum Reitsport kam Lisa-Maria Klössinger über ihre Brüder, die eigene Pferde hatten. Bereits mit drei Jahren bekam auch Lisa ihr erstes Pony, eine Shetland-Stute namens Flicka, auf der sie auch ihre ersten Reitstunden nahm. Und als dann das Araber-Springpony ihres Bruders so wild wurde, dass dieser nicht mehr in dessen Sattel steigen wollte und stattdessen ein Großpferd bekam, übernahm es Lisa-Maria. Kurze Zeit später startete sie in Spring-und Vielseitigkeitsprüfungen der Klassen E und A und hatte, wie sie heute noch sagt, einen Riesenspaß im Gelände. „Ich wollte nie Dressur reiten, das war mir viel zu langweilig“, lacht die Reiterin.

Als sie dann allerdings im Busch und im Parcours die Klasse L ansteuerte, zogen die Eltern die Notbremse. „Das hätten meine Nerven nicht ausgehalten“, gesteht Mutter Gabriele Klössinger, die auf eine solide Dressurausbildung bestand.So wurde die Rheinländerstute Whoopi angeschafft, mit der Lisa-Maria parallel zum Springen die Grundlagen im Viereck erlernen sollte. Als das Mädchen dann im Frühjahr 2004 bei einem Spring-Lehrgang einen Reitunfall mit dem Pony hatte, fiel dieses verletzungsbedingt für fast zwei Saisons aus. Damit war die Marschrichtung Dressur plötzlich unumgänglich.Lisa-Maria Klössinger ging mit Ehrgeiz an die neue Aufgabe. 2006 gewann sie rund 20 A-und zehn L-Dressuren. So beflügelt begann ihr die Dressurreiterei plötzlich richtig Spaß zu machen.
 
Geschwisterpower aus Oberbayern
Der Name Werndl ist aus Dressurreiterkreisen kaum mehr wegzudenken. Jessica von Bredow-Werndl, 33, und ihr ein Jahr älterer Bruder Benjamin Werndl sammeln seit Jahren internationale Platzierungen wie andereBriefmarken. Die beiden sind derzeit das wohl bekannteste und erfolgreichste Geschwisterpaar in der Reiterszene. Auch bei Pferd International München haben sie schon so manchen Coup gelandet. Damit sind die Erwartungen der bayerischen Dressurfans an die beiden auch in diesem Jahr hoch. Auf derPferd International München werden Jessica und Benjamin neben ihren Cracks, die sie in den großen Touren reiten werden, auch ihre Nachwuchssportler im NÜRNBERGER BURG-POKAL an den Start bringen. Die jungen Pferde sollen dabei langsam und mit viel Geduld an den großen Turniersport herangeführt werden.
In Aubenhausen bei Rosenheim betreiben die beiden einen erfolgreichen Ausbildungs-und Dressurstall. Die Anlage war früher das Lewitzer-Ponygestüt der Tante von Jessica von Bredow-Werndl und Benjamin Werndl. Und so kam es auch, dass die Geschwister auf gescheckten Ponys reiten lernten. Benjamin Werndls erstes Pony hieß Lady, Jessicas erste Stute Little Girl. Jessica wurde auf diesem Pony sozusagen entdeckt, denn sie saß so schön auf dem Pferd, dass Ausbilder Stefan Münch auf sie aufmerksam wurde. Er förderte Jessica und Benjamin bis zur Grand-Prix-Reife.Schon in ihrer Junioren-und Junge-Reiter-Zeit waren beide sehr erfolgreich: Jessica holte insgesamt sechs Goldmedaillenbei den Europameisterschaften, Benjamin sammelte drei Mannschaftsgold-Medaillen in der Junge-Reiter-Zeit und einmal Silber in der Einzelwertung.
 

„Wir wollen auf motivierten Pferden reiten. Ziel ist es, den Pferden ihren Körper so zu erklären, dass ihnen die Lektionen, die wir ihnen beibringen, leichtfallen. Dabei ist es wichtig, individuell an jedes Pferd heranzugehen, denn jedes Pferd hat seinen eigenen Charakter und auch einen anderen Körperbau. Durch den Fokus aufdie Stärken des Pferdes wollen wir die Schwächen mitentwickeln. Denn Pferde wollen alles richtig machen“, sind sich die beiden sicher.

Dabei steht für sie die ganzheitliche Ausbildung von Pferd und Reiter im Mittelpunkt. „Wir können nicht von unseren Pferden erwarten, dass sie sich wie Gummibälle bewegen, wenn wir selbst keine sind“, merkt Jessica an. Um auch den Reiter in Bewegung zu halten, haben die Geschwister zusammen mit einem professionellen Fitnesstrainer „DressurFit“, ein Sportprogramm für den Reiter,entwickelt. Seit mittlerweile zehn Jahren betreiben sie die Reitanlage im oberbayerischen Aubenhausen. „Wir haben sehr viel Kraft hineingesteckt“, so Benjamin. Das hat sich offensichtlich gelohnt, nach einer Art „Krise“ nach der erfolgreichen Jugendzeit haben die beiden es heute geschafft und gehören zu den weltweit besten Dressurreitern. Das Besondere: Die Werndls gibt es nur im Doppelpack. Sie ergänzen sich ideal und haben ihre eigene Ausbildungsphilosophie entwickelt. Ihr Ziel ist es, den Pferden ein abwechslungsreiches Training zu bieten und auch den Faktor Spaß nicht zu vernachlässigen. „Durch Anerkennung kann ich auf eine ganz spielerische Art mehr aus meinen Pferden herauskitzeln“, verrät Jessica. Der Fokus ihrer Arbeit liegt dabei auf der fairen Ausbildung von talentierten Pferden bis zum Grand-Prix-Niveau.

Mit viel Gefühl und Leichtigkeit steuern sie ihre Vierbeiner durchs Viereck und beweisen damit immer wieder, dass es auch ohneviel Druck und Zwang gehen kann.

Premiere: Para-Dressurreiterkämpfen um Deutsche Meistertitel
Wieder einmal steht bei Pferd International München eine Premiere an: In diesem Jahr werden dort zum ersten Mal die Para-Dressurreiter um Deutsche Meistertitel kämpfen. Insgesamt 25 Starter aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich qualifiziert und bereits ihre Nennung eingereicht. Die Para-Dressurreiter werden Süddeutschlands größtes Festival rund ums Pferd somit um eine weitere Disziplin bereichern.Die Geschichte des Dressurreitens für Menschen mit Behinderung reicht nicht weit in die Vergangenheit zurück. 2006 wurde sie offiziell von der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) als achte Disziplin aufgenommen und gilt seitdem allen anderen Reitsportdisziplinen gleichgestellt. Die besondere Kommunikation von Pferd und Reiter wird in drei, manchmal sogar vier Prüfungenauf den Prüfstand gestellt: Es gilt sich in Einlauf-, Einzel-und Mannschaftsprüfungen, sowie gegebenenfalls in einer Kür zu behaupten.

Um eine faire Bewertung zu ermöglichen, werden die Disziplinen in fünf sogenannte „Grades“ unterteilt, die sich nach der Schwere des Handicaps richten. Die Reiter in Grade I haben die größten körperlichen Einschrän-kungen, deshalb finden die Prüfungenin diesem Gradeausschließlich im Schritt statt. Die Richter achten auf präzise Wege, feine Einwirkung des Reiters und die Losgelassenheit des Pferdes. Grade V hingegen ist mit den Ansprüchen der Klassen L und M im Regelsport vergleichbar. In der Kür dürfen hier auch höhere Lektionen wie 3er Wechsel oder halbe Galopppirouetten gezeigt werden.

Anders als im Regelsport ist es den Reitern jedoch gestattet, notwendige Hilfsmittel an ihren Vierbeinern zu befestigen. Spezialanfertigungen von Sätteln, Steigbügeln und Zügeln, Halteschlaufen und Fixierungen. Für den Zuschauer ist es überaus faszinierend, wie die Reiter einzigartige Methoden entwickeln, um mit ihrem Pferd trotz ihrer körperlichen Behinderung zu kommunizieren.Für das Publikum, das bereits im vergangenen Jahr beeindruckt die Leistungen der Para-Springreiter verfolgte, kündigt sich hier also ein neues sportliches Highlight an.
 
Auch die Springspezialisten unter den Para-Reitern sind in diesem Jahr wieder mit dabei:Pferd International München bedeutet für die Reiter mit Handicap vor großem Publikum zu starten und sich auf der Bühne des internationalen Reitsports mit ihresgleichen zu messen.
 
Christian Feigl ist einer von ihnen: 2010 ist er erstmals mit einem Leihpferd in Frankreich in einer Para-Springprüfung gestartet, 2018 konnte er bei der Pferd International München beide Prüfungen seines Grades für sich entscheiden. Der Münchner leidet seit seiner Geburt an einer rechtsseitigen Hemiparese –das äußert sich dadurch, dass seine Muskulatur auf dieser Seite schwächer und nicht im selben Maß trainierbar ist,wie die der anderen Seite. Außerdem ist die Feinmotorik betroffen, das heißt eine leichte Spastik führt unter anderem zu einer verkrampften Hand-und Beinhaltung. Sprich feineZügelhilfen und entsprechende Schenkelhilfen sind schwierig für ihn: Man soll das Pferd ja eigentlich mit den Schenkeln einrahmen, aber das funktioniert bei Christian nicht. Wenn das Pferd rechts am Sprung vorbeiläuft, hat er keine Chance. Somit ist ein zuverlässiges Pferd, das gerne zum Sprung hinzieht, unerlässlich für den Reiter.
 
„In Deutschland steckt der Para-Springsport noch in den Kinderschuhen“, bedauert Feigl. „Das Para-Springen ist per Definition „keine offizielle Disziplin des Reitsports“ –und zwar weder international noch national. Auf nationaler Ebene sind einige andere Länder da weiter –in Großbritannien beispielsweise ist der Para-Springsport offiziell durch die nationale Föderation anerkannt, da gibt es inzwischen rund ein Dutzend entsprechender Turniere bis hin zu den Meisterschaften, bei denen Reiter aller Disziplinen starten.“ 2013 wurde die „Interessengemeinschaft Springreiten für Menschen mit Handicap“ gegründet, deren Gründungsmitglied Christian Feigl ist.
 
„Wir sind dem Veranstalter der Pferd International München für die Möglichkeit, zu starten, sehr dankbar, denn mit großen Starterfeldern oder Sponsoren können wir nicht aufwarten. Bei Pferd International München wird Inklusion gelebt“, so Feigl.
 
Wenn die „wilden Worker“ los sind
Nach dem riesigen Erfolg des letzten Jahres, als das deutsche Working Equitation Team den Weltmeistertitel in der Rinderwertung und den Mannschaftsweltmeistertitel in der Gesamtwertung bei der Pferd International München holte, steht auch in diesem Jahr ein spannendes Turnier in dieser Reitsport-Disziplin auf dem Plan: Der Nations-Cup 2019 mit internationalem Starterfeld. Dabei reiten die Junioren die Klasse WL, die Senioren messen sich in der Master Class. Junioren und Senioren werden jeweils einzeln gewertet. Zusätzlich gibt es eine Mannschaftswertung. Die Mannschaften bestehen jeweils aus zwei Junioren und zwei Senioren. Das Turnier wird wieder in den bekannten Teilprüfungen Dressur, Dressur Trail, Speed Trail und der Rinderarbeit ausgetragen. Besonderes Publikumshighlight am Samstag: Zunächst reiten die Worker die Teilprüfung Speed Trail auf dem Working Equitation Platz. Dort sind sie am frühen Nachmittag mit ihren Wertungsprüfungen fertig. Dann wird umgebaut und ein verkürzter Schau-Wettkampf „Masters of Speed präsentiert von Josera Petfood“ findet auf dem Hufeisenplatz direkt vor dem Barrierespringen statt. Die zehn besten Reiter messen sich dabei an ausgewählten Hindernissen –Spannung ist garantiert.Mit dabei ist Mirjam Wittmann,eine der prominentesten bayerischenAmazonen in Sachen Working Equitation. Wenn sie an ihre reiterlichen Anfänge zurückdenkt, muss sie heute noch schmunzeln: „Ich bin schon als ganz kleiner Zwerg auf der Tribüne des Reitvereins Würmtal in Gräfelfing gesessen und wollte allen erzählen, wie sie reiten sollen“, erinnert sich die 42-Jährige noch ziemlich genau. Schließlich war die Mama eine erfolgreiche Dressurreiterin und da wollte das Töchterleinnicht zurückstehen. So wurde die Kleine immer wieder in den Sattel gesetzt, begann im Alter von vier Jahren mit dem Voltigieren und als die Familie drei Jahre später nach Frauenholz bei Rosenheim zog, gab es das erste eigene Pony. Mit Mamas Pferd Luzifer, fertig ausgebildet bis zur Klasse S, ging es bald weiter. Die Aufnahme in den Bayernkader folgte und mit 14 Jahren gewann die junge Frau die erste Schleife in einer Dressurprüfung der Klasse S.Und weil‘s so schön war, machte Mirjam ihr Hobby zum Beruf: Sie absolvierte nach Beendigung der Schulzeit eine Lehre zum Pferdewirt. Als sie diese 2001 mit Erfolg beendet hatte, heuerte sie als Bereiterin auf dem Andalusierhof der Familie Berger bei Rosenheim an. Dort gab es iberische Pferde für die,die frisch gebackene Pferdewirtin schnell ihre Liebe entdeckte. 2003 erstand sie Junco, einen imponierenden Lusitanohengst, mit dem sie Platzierungen bis zur M**-Dressur einheimste. Die Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister folgte bald und 2008 pachtete Mirjam Wittmann eine kleine Reitanlage in Aschau.Bei Pferd International München sah die junge Frau zum ersten Mal die Reiter der Working Equitation. Mit dieser Entdeckung machte ihre Karriere im Sattel eine entscheidende Wende: „Im Programm sah ich, dass ein Working Equitation Turnier stattfindet. Ich war neugierig, schaute zu und war sofort begeistert. Deshalb sprach ich die Working Equitation Reiter auf ihrem Stand an und erkundigte mich, wie man diese Reitweise erlernen konnte. Später bin ich das erste Mal bei einem Working Equitation Turnier auf Pferd International München gestartet, weswegen ich eine sehr persönliche Verbindung zu der Veranstaltung habe.“Hier belegten sie gleich den zweiten Platz in der Klasse M und wagten sich kurz darauf im Rahmen der Deutschen Meisterschaft in die Master Class, die höchste Anforderung im Working Lager. Rang fünf machte Lust auf mehr und so ging die junge Dame im Jahr 2015 sowohl mit Junco als auch mit Neuerwerbung Kiro, ihrem Pura Raza Espanola,an den Start. Bald folgte die Aufnahme in den Bundeskader und als Mirjam Wittmann ein Jahr später sowohl den Deutschen Meistertitel einheimste als auch Mannschaftssilber bei der Europameisterschaft kassierte, war sie endgültig von ihrer Entscheidung überzeugt.
Für den guten ZweckKarikaturist Bernhard Prinz erweckt Pferde-Unikat zum Leben
Wenn auf der Olympia-Reitanlage vier Tage lang Pferdefans aller Sparten aufeinander treffen, darf auch ein Engagement für den guten Zweck nicht fehlen. So wird seit einigen Jahren im Rahmen einer ganz besonderen Auktion ein knallbuntesCharity-Pferd versteigert.
 

Mit Herz, Leidenschaft und dem Blick für das Besondere jeder einzelnen Persönlichkeit zaubert Bernhard Prinz seine Kunst, die einfach Spaß macht. Mitte April wurde dem Münchner Künstler und Karikaturist ein lebensgroßes weißes Kunststoff-Pferd in sein Münchner Atelier geliefert. Aus dem Pferderohling ist ein typischer „Prinz“ entstanden –ein buntes Meisterwerk ganz in seinem charakteristischen Stil. Mit gekonnten Pinselstrichen wurde dem Vierbeiner Schicht für Schicht eine sehr besondere Pferdepersönlichkeit gegeben.

Pünktlich zur Versteigerung im Rahmen des Welcome-Abends bei Pferd International München am Donnerstag kann das kunstvoll verzierte Pferd, getauft auf den Namen „ROSI International“ auf dem Gelände der Olympia-Reitanlage bestaunt werden. In diesem Jahr wird das Charity Pferd zugunsten der patientenhilfe darmkrebs versteigert werden.

Botschafter der Aktion ist der beliebte Schauspieler Erol Sander, der u.a. durch seine Rolle aus der erfolgreichen TV-Erfolgsreihe „Mordkommission Istanbul“ nationale Bekanntheit erlangte. Ein wahrer Pferde-Bezug zeichnet sich bei Sander in Einigen seiner größten Rollen ab: von 2007 bis 2012 spielte er „Winnetou“ bei den beliebten Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg. Auch während der Dreharbeiten des internationalen Kinofilms „Alexander“ in 2004 stand Erol Sander mit rassigen Vierbeinern vor der Kamera –kein Wunder also, dass Sander über die Jahre zu einem großen Pferdefreund wurde. „Ich freue mich sehr, der diesjährige Charity-Botschafter bei Pferd International sein zu können. Es gefällt mir sehr, dass sich bei Pferd International die fröhliche Welt der Pferde mit dem wichtigen Thema der Darmkrebsvorsorge verbinden lässt. Die Felix Burda Stiftung ist mir seit Gründung ein persönliches und wichtiges Anliegen, das ich gerne unterstütze.“

Darmkrebs ist bei Männern und Frauen die zweithäufigste Krebsart. Jährlich erkranken in Deutschland circa 62.000 Menschen daran. Aufgrund von plötzlichen Einkommensausfällen oder hohen Zusatzausgaben geraten viele Betroffene nach der Diagnose in finanzielle Nöte. Die patientenhilfe darmkrebs ist eine gemeinsame Initiative der Felix Burda Stiftung, dem Netzwerk gegen Darmkrebs und der Stiftung Lebensblicke. Diese Initiative hat sich das Ziel gesetzt, Spenden zu generieren, um in Not geratenen Darmkrebspatienten mit einer einmaligen finanziellen Unterstützung zu helfen.

Viele Betroffene sind nach der Diagnose für lange Zeit krankgeschrieben und laufen damit oft Gefahr,ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Zusätzlich zu teuren Medikamenten, benötigen viele Patienten auch Unterstützung im Haushalt und der Kinderbetreuung, da sie selbst nicht mehr die nötige Kraft dafür haben. Die Rücklagen reichen dann oft nur für die nötigsten Ausgaben und sind schnell aufgebraucht. Hier setzt die patientenhilfe darmkrebs an. Ihr Ziel ist es, Betroffenen und Angehörigen in dieser Zeit zur Seite zu stehen.
 
So erreichen Sie die Olympia-Reitanlagein München-Riem
Mit dem Flugzeug:
Ab dem Flughafen München „Franz Josef Strauß“ mitdem Taxi oder mit der S-Bahn Linie 8 bis Daglfing, von dort aus mit dem Taxi noch ca. 4 Minuten.
Mit dem Zug / der S-Bahn: Anreise bis zum Hauptbahnhof München. Von dort mit dem Taxi oder mit der S-Bahn Linie 2 bis zu Haltestelle München-Riem, von dort sind es noch ca. 8 Minuten zu Fuß.
Mit dem Bus Bus 190 –Haltestelle Graf-Lehndorff-Straße
Mit dem Auto:
Die Parkplätze befinden sich auf dem Messe Freigelände, Zubringerstraße hierfür ist der De-Gasperi-Bogen. Die Parkgebühr beträgt 6,-€ pro PKW und beinhaltet den Shuttle-Bus zum Veranstaltungsgelände. Adresse für Navi: De-Gasperi-Bogen, 81829 München
Autobahn A94 aus beiden Richtungen
(München und Passau) Ausfahrt Feldkirchen-WestZubringerstraße: De-Gasperi-Bogen
Von Stuttgart über die A8
bis zum AK München-West, dort auf die A99 Richtung Nürnberg-Salzburg bis AK München-Ost, dort auf die A94 Richtung München bis zur Autobahnausfahrt Ausfahrt Feldkirchen-West
Von Salzburg über die A8
bis zum AK München-Brunnthal, dort auf die A99 Richtung Nürnberg bis AK München-Ost, dort auf die A94 bis zur Ausfahrt Feldkirchen-West.
Besucherparkplatz: De-Gasperi-Bogen –von dort mit dem kostenlosen Bus-Shuttle zum Veranstaltungsgelände auf die Olympia-Reitanlage.

Ticketpreise:

Tageskarte für Erwachsene 24,–€

Ermäßigte Tageskarte 18,–€(Jugendliche 15 -17 Jahre,Studenten, Rentner, Behinderte, Persönliche Mitgliederder FN -gegen Vorlage ihres Ausweises an der Tageskasse)

Kinderkarte 7,–€
(6 -14 Jahre)
Familienkarte 50,–€
(2 Erwachsene mit 2 Kindern bis einschl. 14 Jahre)
Dauerkarte 47,–€ (gültig für 1 Erwachsenen an allen 4 Veranstaltungstagen)
VIP-Tickets 160,–€ (gültig für 1 Erwachsenen an 1 Veranstaltungstag)

Karten sind an der Tageskasse erhältlich.